Forum Menschenrechte
Netzwerk deutscher Menschenrechtsorganisationen
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin
Sehr geehrte Frau Dr. Sierck, geehrter Herr Peter Schlaffer,
zu ihrer informativen Webseite für Menscherechte möchte ich einen Punkt der ältesten Menschenrechtsverletzungen hinzufügen, die derzeit in Deutschland verleugnet und begangen werden.
Es gibt keine Menschenrechte für Erwachsene die als Kinder misshandelt wurden.
Als 1949 das neue Grundgesetz verabschiedet wurde, wurde der Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ geprägt.
Dieser Satz fand bis heute keine klare Definierung und keine Anwendung für die, in den Jahren nach 1949 körperlich, sexuell, seelisch, psychisch von staatlichen und kirchlichen Institutionen misshandelt wurden und zu arbeitenden Kindersklaven verwendet wurden und deren Würde verletzt wurde. Der WDR Film „Lebensunwert“ Der Weg des Paul Brune und das Buch „Mundtot“ belegt Fälle wie Kinder in Psychiatrien mit Medikamenten vollgepumpt wurden und durch falsche Diagnose als geistig behindert abgestempelt wurden hat bis dato keine strafrechtlichen Folgen.
Im März dieses Jahr wurde zum erstemal das Thema misshandelte Heimkinder durch das Spiegel Buch Schläge im Namen des Herrn, Das verdrängte Schicksal der Heimkinder in der Bundesrepublik, Autor Peter Wensierski, der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit Jahren aber versuchen mehrere Buchautoren und andere Journalisten durch Artikel die Aufmerksamkeit der Politiker, der Bevölkerung und Menschrechtsorganisationen zu den begangenen Menschenentwürdigen Misshandlungen zu wecken.
Die ca 500 000 Erwachsene die in kirchlichen und/oder staatlichen Einrichtungen als Kinder misshandelt wurden finden keine Hilfe, kein Gehör, kein Recht, da sich die Verantwortlichen hinter dem Verjährungsgesetz verstecken. Die Kindesmisshandlungen in Familien in den Nachkriegsjahren ist eine fast unergründliche Dunkelziffer.
Meine Frage an alle Gesetzgeber ist, wie kann ein Vergehen gegen Menschenrechte verjähren?
Die Folgen dieser Misshandlungen bildet eine ganze Generation von zerstörten Menschen die aber die Grundlage eines Staates bilden.
Diese verletzten Menschen verbrachten die letzten 50 Jahre mit einem noch lebendigen Trauma, mit PST und den Folgen des Imprint von Gewalt, die sie als einzige Waffe zur Verteidigung. Viele dieser Misshandelten wurden zu Misshandlern. Wie können sie auch anders, – ihnen wurde das Fundament der Menschlichkeit genommen. 95 Prozent der heutigen Fälle von schweren Misshandlungen sind Wiederholungstaten.
Forschungsarbeiten werden veröffentlicht die über Trauma Folgen von Soldaten berichten die später mit PTSD leben müssen. Die Forschung aber hat noch nicht darüber berichtet wie viel größer ein Trauma ist wenn ein Kind über Jahre hinweg Misshandlungen erdulden muss und was die Folgen dieser körperlichen, psychologischen Grausamkeiten sind mit denen die Kindheitsopfer ein Leben lang leben müssen ohne jemals Hilfe oder eine Rechtssprechung zu finden. Was aber die Wissenschaft anbietet ist das Ergebnis von „Bleibende Hirnschäden nach Kindesmisshandlung“, wie schwere Misshandlungen und sexueller Missbrauch im frühen Kindesalter bleibende Hirnschäden verursachen können.
www.stern.de/gesundheit/folgeschaeden-bleibende-hirnschaeden-nach-kindesmisshandlung-3491030.html
Die Deutsche Justiz klammert sich an das Verjährungsgesetz. Geschichten und Zeitzeugen die als Beweise erbracht werden können haben keine Aussagekraft. Akten sind verschwunden und die Verjährungsfrist dominiert. Neben den körperlichen Missahndlungen die diese damals Kinder erleben mussten, gibt es keine Gerechtigkeit. Für die Jahre ihrer Kinderarbeit wurden sie nicht wurden noch haben die Arbeitgeber, die kirchlichen oder staatliche Heime, Rentenanteile bezahlt.
Welches Menschenrecht schützt diese zerstörten Menschen?
Mein Brief (3) an Frau Dr. Däubler-Gmelin, Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, blieb bis heute unbeantwortet.
Kirchen kämpfen unter dem Menscherrechtsgesetz für Religionsfreiheit. Zugleich aber verhindern sie, dass sie Verantwortung für die Menschrechtsverletzungen der letzten 50 Jahren tragen zu müssen die in ihrem Namen, unter ihrer Obhut begangenen wurden.
BBC: Sex crimes and the Vatican
A secret document which sets out a procedure for dealing with child sex abuse scandals within the Catholic Church is examined by Panorama. http://news.bbc.co.uk/2/shared/bsp/hi/pdfs/28_09_06_Crimen_english.pdf
Nachdem Deutschland ein Akkustationsverfahren, kein Inquisitionsverfahren hat, wird von niemand die Vergehen der Vergangenheit untersucht.
Die Bemühungen vieler Betroffenen das Grundgesetz zum Erwachen zu bringen endet Ergebnislos in den Medien als Schlagzeilen. Zwar hat sich der LWV (Wohlfahrtsverband Hessen) für die Vergehen der Vergangenheit entschuldigt aber nichts geschah darüber hinaus.
Meine offene Brief an die Parteien, (1) Menschenrechtskommission (2) blieb bis heute entweder unbeantwortet oder Ergebnislos. Der Bundestag versprach den ehemaligen Heimkindern einen Ausschuss unter der Leitung von Frau Marlene Rupprecht, MdB zu bilden der bis heute kein Ergebnis vorlegen kann.
Mein Name ist Sieglinde W. Alexander, eine 57 jährige Frau, eine betroffene von Missanglungen die 40 Jahre mit PTSD leben musste, eine zweifelsohne Folgeerscheinung von Kindesmisshandlungen, und die Würde die mir in frühster Kindheit genommen wurde und der die zustehende Menschrechte bis heute versagt blieb.
Aus diesem Grund sehe ich es als meine Aufgabe das Ziel zu erreichen, dass Misshandlungen der Vergangenheit als Verletzung der Menschenrechte aufgenommen werden,
dass die Menschenrechtskommission die Fakten von Kindesmisshandlungen der Vergangenheit politisch und juristisch als Menschrechtsverletzung anerkennen muss, dass die Verjährungsfrist vom Kindesmissahndlungen aufgehoben wird, Misshandler zur Rechenschaft gezogen werden,
die misshandelten politische gesellschaftliche und gesetzliche Anerkennung finden,
und damit die Opfer von Menschenrechtsverletzungen die Herstellung ihrer verletzen Würde wieder hergestellt wird.
Ich arbeite mit und für Adults Abused as Children weltweit seit 1992 und seit 2000 mit Erwachsene Misshandelt als Kinder im Deutschsprachigen Raum.
Die Stummheit und Blindheit der Verantwortlichen und das Zögern der Behörden diese Fälle zu untersuchen vorbringt eine neue Ungerechtigkeit, ein neuer Missbrauch der Menschlichen Würde und fordert die Mitarbeit all derer, die nicht nur an Menschlichkeit sondern and das Recht der menschlichen Würde glauben.
Ich bitte um die Mitarbeit aller damit die Verjährungsfrist für Menschrechtsverletzungen aus dem Deutschen Gesetz entfernt wird und diese Fälle unter den existierenden Menschrecht Rechtsprechung finden.
Mit Freundlichem Gruss,
Sieglinde W. Alexander