Sehr geehrter Herr Heupert,
ich bedanke mich für Ihre Rede auf der Plenarsitzung der Verbandsversammlung 2006 des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen am 5.April 2006, die Offenheit und Menschlichkeit zeigt.
Endlich, nach Jahren eines konstanten Schweigens, wird das Thema der Misshandelten auf breiter Ebene angesprochen. Ich darf ihnen versichern, dass die Misshandelten seit Jahren versuchen, sich gegen die Unmenschlichkeit der Vergangenheit zu wehren, aber von niemandem gehört wurden, und dass die Medien ihre Geschichten ablehnten. Lange schon vor dem Buch von Peter Wensierski wurden Bücher und Artikel zu diesem Thema ‚Misshandelte Heimkinder’ geschrieben, die aber von den Medien nicht unterstützt wurden. (Siehe Anlage)
Wenn die deutsche Regierung wirklich daran interessiert ist, dieses Unrecht gegen Menschen aufzuarbeiten, darf es keine Verharmlosung dieser grauenvollen Tatsachen geben, und das 30-jahrige Verjährungsgesetz darf nicht als Ausrede verwendet werden. Im Gegenteil, es ist Zeit zu fragen, ob das Verjährungsgesetz dazu beiträgt, vergangene Misshandlungen unter den Teppich zu kehren.
Die Frage, warum diese Kinder in ein Heim kamen und dadurch das Brandzeichen „Heimkinder“ „schwer Erziehbare“ oder sogar „Verbrecher“ erhielten, wurde nie gestellt. Die Realität ist, dass unschuldige Kinder zu gesellschaftlichen Außenseitern gemacht wurden und anstatt Hilfe zu bekommen „Vom Feuer in die Hölle“ geschickt wurden.
https://sieglindewalexander.com/sonntagskind-oder-schicksal/vom-feuer-in-die-holle/
Um diese unwürdige Vergangenheit genauer zu analysieren, müssen wir dort beginnen wo die Entwürdigung begonnen hat, die heute noch teilweise verleugnet oder gerechtfertigt wird. Waren es nicht verwahrloste Eltern die verwahrloste Kinder produzierten? Waren es nicht in erster Linie unfähige und/oder traumatisierte Eltern, die den Weg zu diesem Trauma verursachten, an dem Heimkinder ein Leben lang zu tragen haben? War es die Schwarze Pädagogik (Katherina Rutschky), die überall in Deutschland dominieren konnte, weil diese ein Kind als Besitz deklarierte und dieses nicht als eigenständiger wertvoller Mensch anerkannt wurde? „Quälende Schatten aus der Vergangenheit“
https://sieglindewalexander.com/sonntagskind-oder-schicksal/
Gleichgültig, was die Ursache war, es waren ungewollte, abgeschobene unschuldige Kinder, für die weder die Eltern noch die Gesellschaft ein psychisch und sozial gesundes Fundament schaffen wollten, die aber heute das Stigma „Sittliche Verwahrlosung“, „Verlogenheit“, „halbstark“, „Leistungsschwäche“, „Arbeitsbummelei“, aber auch „Bettnässen“, „Stottern“ oder „Nägelkauen“ tragen. Es waren hilflose und lernende Lebewesen, Schutzbefohlene, die es den Erziehern nicht wert waren, ihnen eine gesunde Zukunft zu sichern.
Weil diese unschuldigen Kinder von Geburt an keine Wertstellung hatten, mussten diese außerhalb der Menschlichkeit leben und konnten, nachdem sie zu gesellschaftlichen Außenseitern gemacht wurden, deshalb benutzt und ausgenutzt werden. Die Rechtfertigungen für diese Misshandlungen waren: „Sie sind lebensunwert“, „Sie müssen zu ihrem Lebensunterhalt beitragen“…. Und das alles unter den Augen eines neuen Nachkriegsgesetzes, das eine Demokratie und Menschrechte als Gesetzesgrundlage hatte. Es bleibt die Frage, welches dieser Nachkriegsgesetze so vielen Nichtqualifizierten erlaubte, diese Kinder und Jugendliche zu misshandeln, abzustempeln und Kinder für ihren Unterhalt arbeiten zu lassen?
Wenn man bedenkt, dass die Alliierten 1945 in Nürnberg die Verbrecher der Menschrechtsverletzungen aus der Nazizeit für die begangenen Verbrechen bestraften, stellt sich die Frage, warum solche Vergehen in ähnlicher Form danach weitergehen konnten. Das Resultat der Nachkriegsmenschenrechtsverletzungen ist heute sichtbar.
Eine Generation von über 100 000 psychisch, körperlich und sexuell verstümmelter Menschen wurden zum großen Teil das Fundament des heutigen Staates. Diejenigen, denen die Würde in den Nachkriegsjahren genommen wurde, leben heute noch als psychologisch, körperlich, sexuell Geschädigte, – als gesellschaftliche Außenseiter, weil sie nie wirkliche Hilfe erhalten haben. Was sich der LWV und die Regierung vor Augen halten sollte, sind die Fakten, dass die Traumazange (Dr. Helga Spranger) in den Kindheitsmisshandelten weiter lebt.
In dem Artikel von Frau Dr. Spranger „Der Krieg steckt in vielen Seelen“ http://openpr.de/news/83840.html beschreiben sie und viele andere Psychoanalytiker deutlich die Folgeschäden. Zugleich aber erwartet der Staat und die Gesellschaft, dass diese verletzten Menschen ihren Beitrag als gewinnbringendes Mitglied liefern und keine Forderungen stellen. War es nicht die Gesellschaft der 50-70er Jahre, die diese Menschen direkt oder indirekt -durch ihre Mithilfe oder Passivität – zu den heutigen Misshandelten machte und deren Geschichten nicht hören wollte?
Die Tatsache, dass die Misshandelten auch nach Jahren noch mit dem Effekt des Traumas leben müssen, dürfte Anlass genug sein, dass diese Menschrechtsverletzungen in allen Details keine Verjährung haben dürfen. Der Grund dafür ist, dass das Trauma noch heute in jedem Betroffenen lebt.
Ihre Entschuldigung und Ihr Bedauern ist eine große Geste und kann der Anfang einer Aufarbeitung der schwarzen Schatten der deutschen Nachkriegsvergangenheit sein. Für den verletzen Menschen macht es aber keinen Unterschied, ob diese Unmenschlichkeit vorsätzlich oder unbeabsichtigt geschah, da diese mit den psychischen Folgeschäden leben müssen. Ich bitte im Namen aller Verletzten zu bedenken, dass es unschuldige Kinder waren, die diesen Anstalten anvertraut wurden, die – wie alle Kinder – Schutz und Zuneigung, Verständnis und einen sozialen Leitfaden brauchten, anstatt dessen körperliche, psychologische und sexuelle Gewalt erleben mussten, und deren Leben als Erwachsene dadurch für immer geprägt wurde.
Bislang haben nur die wenigsten eine Chance das Trauma ihrer Kindheit oder Jugend zu heilen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass 99%, wenn auch nach außen hin nicht sichtbar, noch immer den Effekt von Misshandlungen in sich tragen. Und doch mussten diese verletzten Menschen weiter existieren. Die Misshandelten hatten keine Wahl, es blieb ihnen nichts anderes übrig als irgendwie weiterzuleben, was nichts mit Kraft zu tun hat. Sie existierten in Angst, kämpften gegen die Trauma-Schatten der Vergangenheit und leben seit über dreißig Jahre am Rande der Gesellschaft, die sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind.
Manche aber konnten mit dieser Last nicht mehr leben.
„ZUM ABSCHIED“ von NIKKO SCHOTT
Es gibt nur sehr wenige gute Traumatherapien, die in der Lage sind Kindheitstraumatisierten zu helfen, und wenn, sind diese für die heute sozial Schwachen nicht erschwinglich. Wenn dieser Entschuldigung keine sichtbaren und befriedigenden Taten folgen, wird die Geschichte über die Misshandelten nur von einer Wiederentwürdigung und weiteren Misshandlungen erzählen.
Wenn die Verjährungsfrist erlaubt, dass das damals existierende Gesetz, dass jede Arbeit entlohnt werden muss, keine Gültigkeit mehr hat, kann dieses als Kinderversklavung ausgelegt werden, indem die Gewinnträger geschützt werden. Wenn die Verjährungsfrist erlaubt, dass keine Rentenjahre von den betreffenden Institutionen nachbezahlt werden müssen, schützt das Gesetz die Gesetzesbrecher.
Wenn die „Trauma-Verursacher“ keine Entschädigung für das erlebte Trauma an die Betroffenen entrichten müssen, stellt sich die Rechtsprechung erneut auf die Seite der Misshandler. Ich bitte sie keine Erinnerungsstätten zu errichten sondern helfen sie ein Denkmal der Gerechtigkeit und Menschlichkeit für alle die misshandelt und entehrt wurden zu errichten.
Mit freundlichen Grüßen,
Sieglinde Alexander
P.O. Box 3058
Moriarty, NM 87035 USA
Vormals: Erwachsene Misshandelt als Kinder
Bücher:
Misshandelte Zukunft
von Harry Graeber
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ALEXANDER MARKUS HOMES
GESTOHLENE KINDHEIT
In diesem Buch wird das Leben von jungen Menschen in einem von einem Priester und Nonnen geleiteten katholischen Heim geschildert.
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ALEXANDER MARKUS HOMES
GottesTal der Tränen
Durch psychische, physische und verbale Gewalt werden Kinder in Heimen ihrer Kindheit beraubt. Sie durchleiden Unglaubliches. Meist werden sie später selbst zu Tätern: Kinder, denen man Fürsorge, Zuneigung und Liebe vorenthalten hatte, verüben 50 Prozent mehr Gewaltverbrechen als andere Gleichaltrige. Diese Schwarze Pädagogik< ist heute noch nicht Vergangenheit, sondern Teil unseres Erziehungssystems.
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ALEXANDER MARKUS HOMES
Von der Mutter missbraucht
(ISBN-3-89704-270-3)
Ist die eiskalte, sexuell unbefriedigte, frigide Mutter, die, wenn nicht gar ausschließlich, so doch vorwiegend auf ihre Söhne und Töchter emotional und sexuell fixiert ist, bittere Realität?
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Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind
von Sigrid Chamberlain
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Maikäfer flieg, dein Vater ist im Krieg . . . und Die vergessene Generation
von Peter Heinl
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Sie haben es doch gut gemeint – Depression und Familie
von Josef Giger-Bütler
Die Wurzeln der Depression liegen in der Kindheit.
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Mundtot
von Jürgen Schubert
Nachkriegsbiographie eines nicht gewollten Besatzerkindes
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MEINES VATERS TOCHTER
Analyse eines Mißbrauchs
Betsy Petersen
Das Bild der heilen Familie hält den mühsam freigelegten Erinnerungen schon bald nicht mehr stand: Immer deutlicher wird der Autorin bewußt, daß der vergötterte Vater sie während ihrer gesamten Kindheit sexuell mißbraucht hat. Der Verlauf des Textes folgt dem Prozeß der Bewußtwerdung des lange Verdrängten. Aus völliger Amnesie wird ein schmerzhaft genaues Benennen des Geschehenen, aus der unreflektierten Liebe zum Vater wird abgrundtiefer Haß.
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Sonntagskind oder Schicksal? Erstmanuskript
von Sieglinde W. Alexander
Neununddreißig Jahre habe ich dazu gebraucht, um zu erkennen, dass jeder Mensch ein Recht auf Hoffnung und Liebe hat. Das original Mauskript wurde 2000 mit dem Titel „Haunting Shadows from the Past“ publiziert.
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Steinzeit
von Mariella Mehr
Mariella Mehr, geb. 1947 in Zürich (Schweiz) als Tochter einer Jenischen (Zigeunerin -OD). — Kinderheime, Pflegefamilie, Erziehungsanstalten und schwere, psychiatrische Eingriffe kennzeichnen ihre Jugendzeit. 1975 beginnt Mariella Mehr zu schreiben. In verschiedenen Reportagen und Radiobeitragen setzt sie sich für Außenseiter — Zigeuner, Kinder, Frauen, Frauenhäftlinge und Psychiatriepatienten — ein. Mit ungezügelter Energie und Sachkenntnis nutzt sie ihre gewaltigen sprachlichen Mittel für die Opfer dieser Gesellschaft und gegen die Mächtigen, die diese Opfer fordern.
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Die vergessene Generation
von Sabine Bode
WAS VIELE BISLANG NUR AHNTEN, WIRD NUN ZUNEHMEND OFFEN AUSGEPROCHEN: Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. — Ein Buch nicht nur für die ehemaligen Kriegskinder, in etwa die Jahrgänge von 1930 bis 1945, sondern auch ein Buch, das den Jüngeren helfen wird, ihre Eltern besser zu verstehen.
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Dein Wille geschehe?
von Paddy Dolye
Als Paddy Doyle vier Jahre alt ist, stirbt seine Mutter an Krebs. Der Vater, ein einfacher Landarbeiter, kann den Tod seiner Frau nicht verwinden und nimmt sich das Leben. Es sind weiter keine Verwandten da, die sich des Kindes annehmen können oder wollen. Paddy Doyie wird in ein von Nonnen geleitetes Heim für Waisenkinder eingewiesen. Hier regiert unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit gnadenlos der Rohrstock. Das Buch ist nur noch als gebraucht auf dem Markt.
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Die gestohlene Kindheit
von Y. Bauernfeind / M. Schäfer
Sexueller Mißbrauch in Kindern
Die Tatsachen und Wege zur Bewältigung In unserer Gesellschaft, in der die Sexualität als Ware gehandelt wird, werden die perversen Lüste angeheizt, während das Bedürfnis nach Liebe offenbar nicht erfüllt werden kann. Viele Erwachsene vergreifen sich an Kindern. Wie kommt es zu diesen Übergriffen, sowohl von Männern als auch von Frauen? Woher kommt diese Gewalt? Wo liegen ihre Wurzeln?
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Niemandmensch Bericht
einer Gedemütigten Aufgeschrieben von Claus Stephani
Schier unvorstellbar sind das Leid, die Angst und die Einsamkeit, die das Leben der heute siebzigjährigen Anna kennzeichnen. In ihrer kargen und poetischen Sprache gibt die deutschstämmige Rumänin zu Protokoll, wie sie vom Stiefvater mißbraucht, von der Mutter als Dreizehnjährige fortgeschickt, von der Großmutter als Arbeitskraft ausgebeutet, vom Onkel vergewaltigt wird.
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Schwarze Pädagogik
Katharina Rutschky, Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung 1977
Ausschnitt: In dem vollbesetzten Versammlungsraum ist minutenlang kein Laut zu hören. Die Stille wurde so qualvoll, daß ich erst nach einer ganzen Weile wage, mich zu der Frau umzudrehen, die zuletzt gesprochen hat. Mitten im Satz hat ihr die Stimme nicht mehr gehorcht, ist untergegangen in verzweifeltem Schluchzen. Ihr Vater hat sie, als sie noch ein Kind war, jahrelang sexuell mißbraucht. Niemandem konnte sie sich anvertrauen; mit niemandem reden über das, was sie empfand … In der Menge der annähernd hundert -fünzig Frauen im Berliner Mehringhof mache ich schließlich das kreidebleiche Gesicht der jungen Frau aus, die hier zum ersten Mal öffentlich über das Elend ihres vom Vater zugrundegerichteten Lebens gesprochen hat. Niemand nimmt sie in den Arm, tröstet sie. Noch beim Herumblicken wird mir klar, warum: Da sind zu viele andere Frauen, die wie gelähmt vor Schreck über das Wiedererkennen der eigenen traurigen Kindheit auf ihren Stühlen sitzen …
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Erregte Aufklärung Kindesmißbrauch: Fakten & Fiktionen
von Katharina Rutschky
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Hört ihr die Kinder weinen?
Lloyd deMause (Hg.) Eine psychogenetische Geschichte der Kindheit
Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum, aus dem wir gerade erst erwachen. — Die Implikationen dieses Werkes sind revolutionär. Ich glaube, ein Großteil der Brutalität in der großen Politik, der Brutalität von Herrschern gegenüber ihren Untertanen und den Völkern, die sie unterworfen haben, läßt sich auf die Brutalität zurückführen, die sie selbst als Kinder erfahren haben. (Morton Schatzman)
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Steinzeit
von Mariella Mehr
dieses buch ist allen ungeliebten Babys gewidmet, allen Heimkindern, allen Anstaltszöglingen, allen an unserer Gesellschaft verrückt gemacht wordenen, allen stummgewordenen und all jenen, die wissen, dass nur liebe unsere Zukunft rettet.
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Der unwerte Schatz
von Tino Hemmann – Engelsdorfer Verlag
Der unwerte Schatz ist für alle, die sich der Wahrheit und den Traumen der Vergangenheit stellen können, brillant und primär-gefühlserweckend geschrieben.
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Alice Miller, Doktor der Philosophie, Psychologie und Soziologie, sowie Kindheitsforscherin und Autorin von zwölf in dreißig Sprachen übersetzten Büchern hat diese dreisprachige Seite mit dem Ziel ins Leben gerufen, zukünftige Eltern und ehemalige Opfer über die schwerwiegenden Folgen der Kindesmisshandlung zu informieren, die sich dank der erst heute endlich zugänglichen Informationen verhindern lassen. Unterstützt von einem gut ausgerüsteten Team veröffentlicht sie hier Artikel, Interviews, Flugblätter, Offene Briefe, und antwortet auf Zuschriften von Besuchern dieser Seite, die sich auf ihre Werke
beziehen.
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Therapien: GRAND DELUSIONS – GROSSE ILLUSIONEN
Janov, Dr. Arthur: Buchauszug: Psychotherapien ohne Feeling http://www.dieontogenetischeseite.de/artikelundbuchauszuege.htm
Offene Briefe an Psychologen, Therapeuten und Psychiater von Sieglinde W. Alexander
Übersetzung von Reinhold W. Rausch vom Original text in Englisch: „ Letter to: Psychologists, Therapists and Psychiatrists
Kommentar von Barbara Rogers, Autor von „Screams from Childhood“, http://www.screamsfromchildhood.com/index.htm und „Begegnung mit einer Mauer des Schweigens“
Warum ist es denn so furchtbar wenn sich einzelne Erzieher und vor allem Heimleiter verantworten müssten und zur Rechenschaft gezogen würden? Wie soll denn die „verlorene Ehre“ wiederhergestellt werden, wenn dem Opfer nicht irgendeine Form der Gerechtigkeit offen steht? Und wo und wie soll ein „Würdiger Ort der Aufbewahrung und Erinnerungen“ gemacht werden? Es ist so ungeheuerlich, daß die Verbrechen gegen Kinder – auch, weil sie so verdrängt und verschwiegen werden und oft erst nach Jahrzehnten zum Vorschein kommen können – keinerlei juristische Konsequenzen haben.